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Freisprechung: Sieben neue Zimmerergesellen

Die Zimmerer präsentieren sich in der Kluft! In diesem Handwerk verbinden sich Moderne und Tradition. Zahlreiche Ehrengäste nahmen an der Freisprechfeier teil.

Moderne und Tradition – das sind die beiden tragenden Säulen im Zimmererhandwerk. Deutlich sichtbar wurde dies bei der Freisprechungsfeier der Zimmererinnung Dillingen, die im IBL in Lutzingen stattfand.

Stolz trugen nicht nur die jungen Gesellen ihre Kluft, sondern auch Obermeister Alexander Gumpp, die Inhaber der Ausbildungsbetriebe sowie der Präsident des Bayerischen Zimmererverbandes Peter Aicher, hatten die traditionelle Kleidung der Zimmerer angelegt. „Diese Kluft ist das Zeichen unserer Tradition, die sich nahezu lückenlos bis zum Heiligen Josef zurückverfolgen lässt“, sagte Gumpp, „sie ist aber vor allem ein Arbeitsg’wand und somit ein Symbol für unseren Wohlstand. Denn Arbeit, gepaart mit Kompetenz und Fleiß sichert uns unser Auskommen“. Er ermunterte seine jungen Kollegen, denen er zu Beginn seiner Rede herzlich gratuliert hatte, ihr Leben aktiv in die Hand zu nehmen und zu gestalten. Im Zimmererhandwerk bestünden dazu exzellente Möglichkeiten: „Wir Zimmerer arbeiten mit Holz, dem schönsten Rohstoff, den man sich vorstellen kann. Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz. Bauen ist nicht nur Broterwerb, sondern ein Beitrag für die Gesellschaft, den wir zukunftsorientiert erfüllen“, sagte Gumpp.

Der Obermeister begrüßte auch die zahlreichen Ehrengäste, die zur Freisprechfeier gekommen waren. Speziell an die Vertreter aus der Politik appellierte er: „Das Ergebnis der Landtagswahl in Bayern macht mir Angst. Wenn 20% der Bevölkerung ihre Stimme einer blau eingefärbten braunen Partei - trotz ihrer populistischen und falschen Parolen - geben, dann läuft in unserer demokratischen Gesellschaft etwas schief. Deshalb bitte ich die Politiker der demokratischen Parteien: Überdenkt eure Art, wie ihr gegenwärtig Politik macht. Die Bevölkerung hat gegenseitige Schuldzuweisungen und das Draufhauen satt. Arbeitet bitte gemeinsam und verantwortlich an Lösungen und erstellt einen Masterplan, wie ihr uns schrittweise von der alles überwuchernden und lähmenden Bürokratie erlöst“.

Johann Häusler (MdL), der viele Jahre handwerkspolitischer Sprecher im Landtag war, gratulierte den Nachwuchskräften und betonte die wichtige Rolle des Handwerks für die Region. „Das Handwerk bewegt etwas und ein guter Abschluss im Handwerk ist wichtiger denn je“, sagte Häusler. Auch der neugewählte Landtagsabgeordnete Manuel Knoll wünschte den jungen Zimmerern alles Gute und bestärkte sie aktiv den Beitrag des Handwerks in der Gesellschaft zu gestalten. Der Lutzinger Bürgermeister Christian Weber stellte die Region als attraktiven Wirtschaftsraum vor und ermunterte die Zimmerer als Fachkräfte vor Ort zu bleiben.

Verbandpräsident Aicher: „Zimmerer machen Zukunft“

Peter Aicher, der Präsident des Bayerischen Zimmererverbandes hatte es sich nicht nehmen lassen, extra zur Freisprechfeier nach Lutzingen zu kommen. Er freute sich über seine neuen Kollegen und attestierte ihnen eine gute Berufsperspektive: „Der Holzbau ist eine Wachstumsbranche. Wir haben genügend Holz und wir brauchen tüchtige Mitarbeiter in unseren Betrieben. Zimmerer arbeiten mit modernsten Techniken und beherrschen traditionelles Handwerk“, sagte Aicher. Er verwies darauf, dass aktuell im Zimmererhandwerk auf zehn Gesellen ein Azubi komme. „Wir haben in unseren Betrieben genügend Arbeit und Sie haben dadurch eine blendende Zukunft vor sich“.

Simon Wais Innungsbester

Die Freisprechung nahm der stellvertretende Kreishandwerksmeister Joachim Sigg vor. Auch er betonte die guten Berufsaussichten der jungen Zimmerer: „Handwerker sind gefragte Fachkräfte, die von den Betrieben händeringend gesucht werden. Sie haben daher bessere Chancen als Studienabgänger. Denn wir brauchen Fachkräfte, die die Energiewende umsetzen. Zimmern Sie Ihre jetzt Zukunft“. Sigg bedankte sich auch bei den Eltern, den Lehrern und den Unternehmen, die zum Erfolg dieser Ausbildung beigetragen haben. Zusammen mit Obermeister Gumpp überreichte Sigg die Gesellenbriefe. Um den Stellenwert dieser Prüfung zu unterstreichen, lässt die Zimmererinnung Dillingen spezielle Schmuckgesellenbriefe erstellen, die dann auch gerahmt werden können. „Auf diesen Abschluss können Sie stolz sein und das müssen Sie auch zeigen“, sagte Gumpp.

Eine besondere Ehrung erhielt Simon Wais, der die Prüfung als Innungsbester abgelegt hatte. In der Praxis konnte er mit Note 1,6 und in der Theorie mit 1,9 überzeugen. „Ein Traumergebnis – ich gratuliere dir“, freute sich Obermeister Gumpp, der dem Zimmererstar ein Buchpräsent überreichte. Seine Ausbildung hatte Simon Wais bei der Zimmerei Schwertberger in Donaualtheim absolviert.

Die Abschlussworte sprach der stellvertretende Obermeister Christian Graf, der die Anekdote vom guten Zimmerer zum Besten gab.

Die Freisprechungsfeier, die vom Ensemble Brass Bi musikalisch umrahmt wurde, klang mit einem gemeinsamen Abendessen aus.

Die Zimmerergesellen und ihre Ausbildungsbetriebe

  • Christoph Burgkard (Zimmerei Killisperger, Laugna)
  • Robin Danzig (Zimmerei Gumpp & Maier, Binswangen)
  • Dominik Dobnikar (Zimmerei Schadl, Höchstädt)
  • Jakob Färber (Zimmerei Bauer, Wertingen)
  • Elias Schmied (Zimmerei Gumpp & Maier, Binswangen)
  • Marvin Surholt (Zimmerei Bauer, Wertingen)
  • Simon Wais (Zimmerei Schwertberger, Donaualtheim)

Stolz überreicht Obermeister Alexander Gumpp seinem neuen Kollegen, dem Innungsbesten Simon Wais ein Präsent.

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